Das italienische Vivisektionlabor RBM Marxer

(Die Informationen stammen von der Webseite www.norbm.org, der Koordination NoRBM)

Worum handelt es sich und was machen sie?

RBM - Marxer ist der Name eines Labors in Colleretto Giacosa (Provinz von Turin) in dem seit mehr als 30 Jahren Vivisektion für chemische, kosmetische, Pharma- und Lebensmittelindustrie durchgeführt wird. In ihren Laboren befinden sich heute 1000 Nagetiere, 19 Kaninchen, 25 Beagle-Hunde und eine nicht bekannte Anzahl von Affen (wir wissen nur, dass sie existieren). Es ist nicht möglich die Einzelheiten zu ihrer Vivisektionen in Erfahrung zu bringen, aber einige Artikel, die sie in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht haben reichen schon aus.

Ein Beispiel:

1990 haben die Vivisektoren von RBM einen Artikel über eine ihrer Toxizität-Studien an Marmoset-Affen (sehr kleinen Affen) veröffentlicht. Was bedeutet das? Dass den Äffchen über einen im Magen eingeführten Katheter mit Gewalt eine Substanz eingeflößt wird, die in ihnen schmerzhafte Hämorrhagien, Geschwüre und Bauchfellentzündungen verursacht, bis sie sterben. Auch die wenigen, die überleben, werden am Ende eingeschläfert (d.h. getötet). Die Vivisektoren wollen nicht, dass das was sie machen “Vivisektion” genannt wird, sondern “Tierversuche”, um die Sache “sauberer” darzustellen. Aber was ist sauber daran, Tiere zu vergiften, sie tagelang oder wochenlang (manchmal monate- oder jahrelang) mit dem Tode ringen zu lassen und sie dann zu töten?
Quelle: Fundam Appl Toxicol 1990 Nov;15(4):800-13


Die Antivivisektionskampagne NoRBM

No RBM ist der Name einer Koordination von Personen, die dieser grausamen und sinnlosen Vivisektion ein Ende setzen wollen.
Das Ziel ist einfach und klar: soweit zu kommen, dass RBM aufhört Vivisektion durchzuführen. RBM steht dabei als Symbol für alle Labore, die Vivisektion durchführen und nicht als wichtigster oder schlimmster Fall.

Geschichte und Strategie der Kampagne

Um Druck auf RBM auszuüben und zu verhindern, dass die Forscher die Tiere ungestraft quälen, ist im Juni 2002 eine Aktivität entstanden, die in einer konstanten Besetzung vor den Toren von RBM besteht: einmal die Woche erscheint eine Gruppe von Leuten pünktlich mit Megaphonen, Trillerpfeifen, Plakaten, Spruchbänden und Flugblättern um die Vivisektoren wissen zu lassen, was sie von ihnen halten.

Zu Beginn wurde RBM nur aufgefordert eine schriftliche Erklärung zu veröffentlichen, in der bestätigt wurde, dass Tierversuche nicht wissenschaftlich sind und zu keinerlei Informationen für die Menschen führen. Dies hätte eine konkrete Hilfe sein können um die geltende Gesetzgebung zu ändern.

Wie zu erwarten war hat RBM nicht akzeptiert und bei einem Treffen der Direktion mit dem Sprecher der Koordination wurde gesagt, dass sie niemals so eine Erklärung unterschreiben würden, weil dies bedeuten würde jahrzehntelange Arbeit zu verleugnen.

Der Protest geht daher weiter.

Ein Beweis der Plage, die die Kampagne verursacht: Anfang April 2003 hat RBM einer Truppe eines nationalen Fernsehsenders erlaubt, in ihre Labore zu gehen, mit der Bedingung anonym zu bleiben. Sie hielten es für nützlich öffentlich zu behaupten, dass die Tiere in ihren Versuchslaboren nicht leiden und dass sie geliebt und respektiert werden.

Laut der RBM Forscher, die offensichtlich das Publikum mit einer Disney-ähnlichen Weltanschauung beruhigen wollen, leiden die Tiere dort nicht, sie werden gut behandelt, sie selbst lieben Tiere. Was passiert mit den Ratten und Kaninchen bei den Giftproben? Nichts, sie spüren höchstens einen „leichten Temperaturanstieg“. Die Beagle-Hunde werden den Fersehkameras gar nicht gezeigt, natürlich um ein zu sensibles Publikum zu schützen, dass die Ansicht von Mäusen und Kaninchen ertragen kann, aber das eine ganz andere Reaktion haben würde, wenn es Hunde sehen würde. Und die Affen, die bei RBM in verschiedenen Versuchen eingesetzt werden? In der Sendung werden sie nicht nur nicht gezeigt, sondern nicht einmal erwähnt. Aber sie sind da.

So verhält sich RBM abwehrend, sie wollen leugnen was offensichtlich ist und sie wollen es öffentlich machen, aber gleichzeitig wollen sie anonym bleiben. Kompliment für den Mut.

Als wenn das nicht schon reichen würde, hat RBM wenige Tage nach der Fernsehsendung wieder in Zeitungen und lokalen Radiosendern von sich reden gemacht: Hunde und Primaten wurden als Vorsichtsmaßnahme beschlagnahmt und die Staatsanwaltschaft ermittelt um eventuelle Gesetzeswidrigkeiten und Misshandlungen nachzuweisen. Das ist wirklich ein unglückliches Jahr für RBM!

Aktuelle Nachrichten auf der Presseübersichtsseite der Koordination NoRBM (nur auf Italienisch): http://www.norbm.org/rassegna.html.